Brosette
Als erstes Produktionsjahr für die "Brosette" Schreibmaschinen werden 1951 (3), 1952 (13) und 1953 (4) genannt. Produktionsende war 1959 (2, 13, 16). Für die Produktion trug "Berthold Baumann als
Leiter der Schreibmaschinenabteilung Neben dem Patent DE873703 für seine "Reiseschreibmaschine" ist Fritz Kunze Autor weiterer Patente zu Schreibmaschinen für die Firma Max Brose, aber auch im eigenen Namen (11). Gesichert ist weiter, dass Herr "Oberingenieur Fritz Kunze" in der Ketschendorferstrasse 44 in Coburg wohnte. (13) Aus der Anmeldung für das Gebrauchsmuster "Tastenhebelantrieb für Schreibmaschinen" (12). mehr zur Brosette / further reading:
bekannte Nummern: 21282 (ebay.de, März 2012) Wie alt ist Ihre Brosette?
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Metallwerk Max Brose & Co., Coburg / BayernDie Firma "Metallwerk Max Brose & Co." in Coburg produzierte in den 1950er Jahre Schreibmaschinen. Dies war allerdings nur ein kurzer "Ausflug" in die Welt der Schreibmaschinen, da das Kerngeschäft die Produktion von Autoteilen war und ist. Bekannt ist Brose in der Fachwelt vor allem als Erfinder des Fensterhebers für Automobile. (3) Heute ist die Firma ein Autozulieferkonzern mit rund 14' 000 Mitarbeitern an 50 Standorten rund um den Globus. (10) Firmengründer war Max Brose (1884 - 1968), der in einem Artikel wie folgt charakterisiert wird: "(er war) der Archetyp des väterlichen Firmengründers. Er verlangte seinen Arbeitern viel ab, richtete aber schon in den vierziger Jahren eine Notfallkasse für sie ein. Zum Feierabend soll er am Werkstor gewartet haben, um den Mitarbeitern per Handschlag zu danken." (3)
Die Firmengründer Brose und Jühling. © Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. (13) 1908 gründete er sein erstes Geschäft in Berlin, es war ein Vertrieb von "Motorenfahrzeugbestandteilen". (4, 10) Nach dem ersten Weltkrieg beschloß Max Brose, Automobilteile in Eigenfertigung herzustellen: Im oberfränkischen Coburg gründete er 1919 mit dem Chemiker Ernst Jühling, den er im ersten Weltkrieg kennen gelernt hatte, das Metallwerk Max Brose & Co. (6) Jühling war bis zu seinem Tod 1956 Mitinhaber der Firma. Seine Erben wurden von Max Brose ausbezahlt. (8)(13) 1926 ließ Max Brose den „Kurbelantrieb für versenkbare Fenster“ patentieren. (6) 1933 wurde er Mitglied der NSDAP. Von 1933 bis 1943 war er Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Coburg, von 1935 bis 1945 Wehrwirtschaftsführer. (7, 8, 9) Die Unternehmensgeschichte, auch die Zeit im Dritten Reich, ist in dem Buch "Brose. Ein deutsches Familienunternehmen" aufgearbeitet. (5) "Die elegante Brosette und wie man für sie warb" © Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. (13) Broses Schreibmaschinenproduktion war laut L. Dingwerth die Folge der politischen Teilung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg: Coburg sei plötzlich im "Zonengrenz-Notstandsgebiet" gelegen und habe einen Großteil seines Absatzgebietes verloren. So suchte man nach neuen Produkten, die auf dem westdeutschen Markt gefragt waren. (16, at 48). Das Engagement währte wie gesagt kurz: 1953 kamen die ersten Brosettes auf den Markt, 1959 wurde die gesamte Schreibmaschinenproduktion nach Indien verkauft. (16) download des Bedienungsblatts / manual from a Brosette manual
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Quellen / sources: (3) Matthias Kaufmann, Michael Stoschek. Der Fensterheber, in: manager magazin, 12. Februar 2004, abrufbar auf http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/0,2828,255451,00.html (4) Will Davis, Brosette, http://www.willdavis.org/Brosette.html (visited 20.6.2010) (5) Gregor Schöllgen, Brose. Ein deutsches Familienunternehmen 1908 - 2008, Econ, 2008. (6) 100 Jahre Brose - 100 Jahre Zukunft, abrufbar auf www.brose.de/de/data/pdf/kurzhistorie_brose.pdf (visited 20.6.2010) (7) Economypoint.org, Max Brose, http://www.economypoint.org/m/max-brose.html (visited 20.6.2010) (8) Wikipedia, Max Brose, abrufbar auf http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Brose (visited 20.6.2010) (9) Digitales Stadtgedächtnis Coburg, Max Brose, Mitbegründer der Fa. Brose, stirbt in Coburg, Artikel vom 11.4.1968, abrufbar auf http://www.stadtgeschichte-coburg.de/desktopdefault.aspx/tabid-4/3_read-545/ (visited 20.6.2010) (10) Buchrezension von (5) des Zentrums für angewandte Geschichte (ZAG). (11) Deutsches Patent DE873703, "Reiseschreibmaschine", ausgegeben am 16.4.1953 (patentiert vom 2.11.1948 an, Patentanmeldung bekanntgemacht 26.7.1951, Patenterteilung bekanntgemacht 5.3.1953). Fritz Kunze firmiert auch in anderen Patentschriften für die Firma Max Brose als Erfinder: "Zeilenstellvorrichtung für Schreibmaschinen", DE838755C, ausgegeben am 30.6.1952 (patentiert vom 2.11.1948); "Vorrichtung zum lösbaren Kuppeln des Zeilenschaltrades von Büromaschinen", DE922349C, ausgegeben am 13.1.1955 (patentiert vom 31.1.1951); "Schaltschloß mit Sperrschrifteinstellung für Schreibmaschinen", DE858567C, ausgegeben am 8.12.1952 (patentiert vom 31.1.1951). Andere Patente von Fritz Kunze sind: "Schreibrechenmaschine", DE890576C, ausgegeben am 21.9.1953 (patentiert vom 5.4.1942); "Vorrichtung zum Verstellen des Papierwagens gegenüber der Zahnstange an Schreibmaschinen", DE910543C, ausgegeben am 3.5.1954 (patentiert vom 21.6.1950); "Tastenhebelantrieb für Schreibmaschinen", DE879248, ausgegeben am 11.6.1953 (patentiert vom 21.6.1950); sowie ein Gebrauchsmuster "Tastenhebelantrieb für Schreibmaschinen", DE1680818U vom 5.8.1954. (12) Gebrauchsmuster "Tastenhebelantrieb für Schreibmaschine", DE1680818U vom 5.8.1954. (13) Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. (Hg.), brose intern.
Zeitschrift der Brose-Gruppe für Mitarbeiter,
Pensionäre und Geschäftsfreunde, Juni 1994, (16) Leonhard Dingwerth, Lexikon historischer Schreibmaschinen. Für die Zeit von 1940 bis zum Beginn der Elektronik, Delbrück 2008 (Neuauflage) (17) H. F. W. Schramm, Liste der Herstellungsdaten deutscher und ausländischer Schreibmaschinen mit wichtigen technischen Daten, Hamburg 11. Aufl. 1962 |
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